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sehen Caesar) autokratisek aus, doch hat er unlängst seinem Lande eine
konstitutionelle Verfassung gegeben.
Siedlungen. 1. In Südrußland bildet die Küste des Pontus (d. i. des Schwarzen
Meeres) eine Reihe'von Limanen, d. i. haffartigen Meeresbuchten, unter denen das
flache Asowsche Meer das größte ist. Es schneidet die Krim oder Taurische Halbinsel
fast ganz vom Festlande ab. (Fig. 14.) Auf der milden Südseite des Jailagebirges
ist die der Riviera ähnliche Umgegend von Livadia der Lieblingssitz der russischen
Großen; nördlich des Gebirges Hegt der stark befestigte Kriegshafen Sewastopol (óp).
Den Haupthafen am Schwarzen Meere, zugleich den bedeutendsten des Staates,
hat Odessa (é); es verfrachtet den Überschuß an Getreide, besonders an^Weizen,
den das Gebiet der „Schwarzen Erde" und der Steppen liefert. Bessarabien, die
Grenzprovinz gegen Rumänien, erzeugt Wein und Obst, das in Kischinew
Fig. 14. Krim.
(Nach „Bilder aus Rußland". Verlag von F. E. Wachsmuth in Leipzig.)
(sprich: kischinjóff) verhandelt wird. Nördlich schließen sich die Landschaften
Podolien (61) und Wolynien (y) bis zu den Rokitnosümpfen an, die man jetzt zu
entwässern beginnt.
2. Zwischen Dnjepr und Don breitet sich die Steppe aus. Hier hausen die
Kosaken mit ihren Kamelherden. Als Meßplatz für Pferde- und Wollhandel hat
sich Charkow (sprich: kárkoff) entwickelt, zugleich eine nicht unbedeutende
U ni versitätstadt.
Zum Gebiete von Kleinrußland gehört auch die Ukraine(á) (d.i. an der
Grenze). Die älteste Stadt des Gebietes ist Kiew (sprich: kijeff), wo schon um
das Jahr 1000 ein christlicher Staat begründet wurde. (Fig. 15.) Es liegt da, wo
eine Straße südlich der Sümpfe den Dnjepr überschreitet, und hat ein altes
Höhlenkloster, ein Nationalheiligtum der Russen. Es ist der Mittelpunkt der
Zuckerindustrie, treibt Handel und Großgewerbe und besitzt eine Universität.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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deutung, führt aber Holz aus und ist jetzt durch eine Eisenbahn mit dem
Binnenlande verbunden. Hier im N. schweifen die Samojeden (d. i. Tundra-
bewohner) vom Weißen Meere bis nach Sibirien. (Fig. 16.)
5. Das früher schwedische und darum in allgemeiner Bildung hoch-
stehende Großfürstentum Finnland (= Sumpfland) ist erfüllt mit Seen, zwischen
denen sich Granitfelsen und Wälder finden, die teilweise ein prächtiges Land-
schaftsbild darstellen. Es ist großenteils unbrauchbar für den Ackerbau und
deshalb wenig besiedelt. Die Hauptstadt Helsingfors (ó) ist ein Hafenplatz an der
von zahlreichen Felsinseln (Schären) umschwärmten Küste des Finnischen
Meerbusens.
6. Westrußland ist im allgemeinen das zur Ostsee abwässernde Gebiet. Hier
erstreckte sich früher zwischen Rußland und Deutschland das Königreich Polen;
es wurde zur Zeit der Kaiserin Katharina Ii. im 18. Jahrhundert zwischen
Österreich, Preußen und Rußland geteilt und hat seine Selbständigkeit trotz
Fig. 17. St. Petersburg.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
wiederholter Versuche nicht wieder erlangt. Die Hauptstadt des russischen Polen
ist Warschau, ein Brückenplatz der Weichsel und deshalb stark befestigt, die
erste Handelsstadt des Gebietes. Südwestlich davon hat sich infolge der von
Schlesien herüberreichenden Kohlenlager eine bedeutende, hauptsächlich durch
Deutsche geschaffene Industrie entwickelt, die ihren Mittelpunkt in dem durch
Weberei bedeutenden Lodz (sprich: ludsch) hat.
7. An Polen schließen sich die Ostseeprovinzen oder Baltischen Provinzen an.
Sie sind von Deutschen schon seit der Zeit des Deutschen Ritterordens kolo-
nisiert worden und Deutsche bewohnen deshalb auch die Städte als Gelehrte,
Kaufleute und Gewerbetreibende, während die Eingeborenen, die Esten, Litauer
und Letten, auf dem Lande wohnen oder in den Städten die untere Bevölkerungs-
schicht bilden. Die Provinzen Litauen, Kurland, Livland, Estland und Ingerman-
land (mán) reihen sich von S. nach N. aneinander; im S. herrscht Ackerbau vor,
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besonders auf Flachs, im N. dehnen sich Sümpfe aus, und das Land geht'all-
mählich in den unwirtlichen N. über. In Litauen ist Wilna ein wichtiger Eisen-
bahnknotenpunkt, in Kurland Libau Kriegshafen, in dem teilweise von Esten
bewohnten Livland Riga ein bedeutender Handelshafen. Der bedeutendste Platz
in Estland ist Reval (sprich : rêwal), ein Vorhafen für St. Petersburg. In Ingerman-
land liegt St. Petersburg, von Peter dem Großen im Anfange des 18. Jahrhunderts
im Newadelta gegründet und zur Hauptstadt des Landes erhoben. (Fig. 17.) Die
modern aufgebaute und mit prächtigen Gebäuden geschmückte Stadt hat sich
zum ersten russischen Ostseehafen entwickelt, da es an der am weitesten ein-
dringenden Meeresbucht liegt, und ist hervorragend als Sitz der Wissenschaften.
Unter seinen Bewohnern, die sich auf etwa \l/2 Millionen belaufen, befinden
sich etwa 50 000 Deutsche. Gegen die See wird es durch den befestigten
Kriegshafen Kronstadt geschützt.
8. Politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Rußland ist reich an un-
erschöpflichen Hilfsquellen. Seine Bodenschätze und seine Bodenfruchtbarkeit
erlauben ihm eine gewaltige Entwicklung.
Aber es steht bezüglich der Volksbildung, der Industrie und der Verkehrs-
straßen noch weit hinter dem übrigen Europa zurück. Während es von Europa
Erzeugnisse der Industrie erhält und ihm dafür Rohstoffe liefert, verhält es sich
Asien gegenüber als Vermittler europäischer Kultur und europäischer Fabrikate.
C. Nordeuropa.
Unter dem Namen Nordeuropa fassen wir die nördliche Halbinsel Europas
mit den Ländern zusammen, die an sie angrenzen und staatlich lange Zeit mit
ihr vereinigt waren. Wenngleich weit nach N. ragend, hat es doch nicht ein so
rauhes Klima wie ein großer Teil von Osteuropa, da es unter dem mildernden Ein-
flüsse der See und besonders des Golfstromes steht.
1. Skandinavien.
1. Größe und Küstengestalt. Die Skandinavische Halbinsel übertrifft die
südeuropäischen Halbinseln beträchtlich an Größe. Sie ist um die Hälfte größer
als das Deutsche Reich, besitzt aber noch nicht ein Achtel seiner Bewohner. Im
No. hängt^ sie mit dem nördlichen Rußland zusammen, im/O. führt^eine Insel-
brücke nach Finnland herüber, im S. trennen nur seichte und schmale® Meeres-
straßen von dem Festlande, und nach Sw. wird die Richtung der Gebirgszüge
von den westeuropäischen Inseln fortgeführt. Während die Ostküste allmählich
in das flache Becken des Baltischen Meeres übergeht, sinkt das Gebirge auf der
Westseite rasch zur Tiefsee ab, aus der flache Klippeninseln (Schären) in
großer Zahl hervorragen.
2. Senkrechte Gliederung. Der größte Teil der Halbinsel ist von einem
Gebirge erfüllt, das doppelt so groß ist wie die Alpen, aber deren Höhe bei
weitem nicht erreicht. Durch zahlreiche Flußtäler ist die Felsmasse in einzelne Teile
zerlegt, die im N. Kjölen (d. i. Kiele), im S. aber Fjelde (sprich:-Fjelle = Felder)
heißen. Eines der größten Plateaus, das Jötunfjeld (d. i. Riesengebirge) trägt
den höchsten Berg von Nordeuropa, den Galdhöpig (sprich: galhöpig, d. i. Pik
oder Höhenspitze von Galde).
3. Gewässer. Die Nähe des Meeres bringt es mit sich, daß das ganze Gebirge
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Peter_dem_Großen
Extrahierte Ortsnamen: Wilna Kurland_Libau Livland_Riga Estland Petersburg Ingerman- Petersburg Newadelta Kronstadt Europa Europa Nordeuropa Nordeuropa Europas Osteuropa Skandinavien Finnland Baltischen_Meeres Nordeuropa
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den inneren Winkel des in mancher Beziehung den Alpen vergleichbaren
Karpatengebirges, auf dessen äußerem Abhänge sich Rumänien bis zu den
Gipfeln hinaufzieht. Um das Gebirge legt sich ein Kranz von Hügeln, der sich
allmählich zur Tiefebene senkt und mit einer flachen Platte am Schwarzen Meere
abschließt. Die letztere, eine nur im N. etwas hügelige Ebene, wird als
Dobrudscha (ú) bezeichnet und liegt rechts der Donau. Das linke Donauufer bildet
die ostwestlich ziehende Tiefebene der Walachei, die im N. von den Transsil-
vanischen Alpen begrenzt wird und als alte Deltalandschaft sehr fruchtbaren
Boden hat. In nordsüdlicher Richtung lehnt sich an die Karpaten die flach-
hügelige Moldau, deren Boden für Getreidebau sehr geeignet ist.
Die Karpaten sind reich an Salz, das Tiefland an Petroleum. Zahlreiche
Flüsse strömen von den Karpaten herab zur Donau und verleihen dem Lande
die erforderliche Feuchtigkeit für den Ackerbau, erschweren aber auch mit ihrem
noch nicht geregelten Laufe namentlich bei Hochwasser den Verkehr. Dies gilt
besonders für den Alt (die Aluta), der die Walachei in die Große und die Kleine
Walachei scheidet and das Gebirge im Roten Turmpasse durchbricht. Die Moldau
wird ihrer Länge nach vomì Seret (spr. ssèret) durchströmt und gegen Rußland
durch den Prut begrenzt.
3. Klima. Das Klima ist besonders im N. durchaus binnenländisch. Heiße
Sommer mit ausreichenden Niederschlägen erreichen manchmal eine Temperatur
von 40°, während der Winter infolge der von Rußland hereinbrechenden Stürme
sehr kalt ist und die Donaumündung Monate hindurch mit Eis bedeckt.
4. Erzeugnisse. Daher gibt es hier keine subtropischen Pflanzen. Das
Gebirge trägt denselben Wald wie Mitteleuropa, Eichen und Buchen in den
niedrigen, Fichten in den höheren Gebieten, und außerdem Almen. Im Hügel-
lande gedeiht Wein, das fruchtbare Tiefland erzeugt Mais und Weizen in so
großer Menge, daß davon ausgeführt werden kann. Auch die Viehzucht ist hoch
entwickelt und ist an der Ausfuhr beteiligt. Im Gebirge sind der Bär und die
Gemse noch zahlreich vorhanden.
5. Bewohner. Trotzdem ist das Land nicht reich, denn das Ackerland ist
großenteils Großgrundbesitz und gehört dem rumänischen Adel, den Bojaren (â),
während die Bauern arm sind. Die Industrie ist noch wenig entwickelt und Hegt
meist in der Hand von Juden und Ausländern, unter denen die Deutschen zahl-
reich vertreten sind.
Die Hauptstadt Bukarest (ú, d. i. Freudenstadt) in der Walachei ist eine
moderne Stadt mit regelmäßigen Straßen, schönen Häusern, großen Parkanlagen
und einer Universität. Die Außenbezirke ebenso wie die kleinen Ortschaften
bestehen aus Holz- oder Erdhütten.
Die Hauptstadt der Moldau ist Jassy (spr. jáschi); sie treibt viel Handel
und hat eine Universität. An der Donaumündung Hegt kein bedeutender Hafen,
da das Donaudelta verschlammt ist; nur der mittlere Mündungsarm, die Sulina(ú),
wird künstlich durch Baggerung für den Schiffsverkehr offen gehalten. Am letzten
Donauknie hat sich deshalb Galatz (gal) zu einem bedeutenden Umschlagsplatze
für Salz, Mastvieh und Getreide entwickelt.
Rumänien kann sich ebenso wie die Balkanhalbinsel zu größerer Bedeutung
emporschwingen, da es durch fruchtbaren Boden ausgezeichnet und jetzt schon
ein wichtiges Getreideland ist.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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3. Im So. gellt die Steppe in die Kaspische Senke über. Hier hat sich auf einer
Insel im Wolgadelta die Stadt Astrachan (Á) dadurch zu einem wichtigen Hafen-
platz aufgeschwungen, daß sie mit der persischen Südküste des Kaspischen
Meeres Handel treibt und die Erzeugnisse des Fischfanges, besonders Störfleisch,
Hausenblase und Kaviar, verarbeitet und ausführt.
An der unteren Wolga schweifen Kalmüken und Kirgisen. Weiter aufwärts
finden wir viel Tabak- und Getreidebau, und zwischen den Städten Saratow
(sprich: szarâtoff) und Samara (szamâra) eine große Zahl von deutschen Kolo-
nistendörfern, das unter Kaiserin Katharina Ii. angelegte ,,Neurußland". Samara
ist ein wichtiger Knotenpunkt an der Sibirischen und Turkestanischen Bahn
Fig. 15. Kiew.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
und ebenso hat das an Moscheen reiche Kasan (ân) bedeutenden Handel mit
Asien, da es dort liegt, wo die nach Perm und Jekaterinburg (ú) in den Industrie-
bezirk des erzreichen Ural führende Bucht die Wolga verläßt. ^ ;]
4. Das Großrussische Gebiet ist immer noch der Kern des Landes, wie es
der älteste Teil des alten Moskowiterreiches und der Sitz der Altrussen ist, denen
die westeuropäische Kultur verhaßt ist. Der Sammelplatz der asiatischen Völker
und Waren ist im Sommer zur Zeit der großen Messen Nischnij-Nowgorod
(níschni-nówgorod, d. i. Neustadt); weit aus Sibirien und aus Innerasien bringen
halbwilde Kaufleute hierher ihre Tausch waren; ein Zusammenfluß von Asiaten
findet statt, der ebenso wie die Völkeransammlung in Mekka auch für die Ver-
breitung ansteckender Krankheiten, besonders der Cholera, sehr in Betracht kommt.
Der Mittelpunkt des Russentums ist die alte Hauptstadt des Landes, das
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
28
c) Das Königreich Serbien, das Flußgebiet der Morawa, hat eine günstige
Lage, weil hier die Donau einen rechtwinkligen Knick hat und deshalb die Ver-
kehrsstraßen aus Mitteleuropa und Ungarn hier nach dem Balkan und nach Kon-
stantinopel abbiegen. Es hat fruchtbaren Boden, der teilweise mit großen Eichen-
wäldern, teilweise mit Getreidefeldern und Obstgärten bedeckt ist. Infolgedessen
steht die Schweinezucht in hoher Blüte und es kann Getreide ausgeführt werden;
die Pflaumen werden als Dürrobst und zu Sliwowitz (Branntwein) verwendet,
der Mais dient zur Geflügelzucht, und auch Wein wird reichlich gebaut. Das
Getreide wird durch darübergetriebenes Vieh ausgedroschen. (Fig. 11.) Die
slawischen Bewohner sind kriegerisch und begabt, so daß das Land eine große
Zukunft hat, sobald ruhigere Zustände eintreten. Die Hauptstadt ist die Festung
Belgrad (d. i. Weißenburg), ein wichtiger Brückenkopf an der Save und Donau
Fig. 11. Getreidedreschen in Bosnien.
(Nacli einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
und Eisenbahnknotenpunkt für die Richtung nach Konstantinopel und nach
Saloniki.
d) Auch das Königreich Bulgarien ist fruchtbar und stellenweise schon gut
angebaut, so daß es viel Getreide erzeugt. Doch sind die Bulgaren auch sehr
gewerb fleißig und leisten besonders viel in der Teppichweberei. Die Hauptstadt
Sofia (sprich: szôfia) liegt an der Orientbahn. Varna am Schwarzen Meer ist
ein nicht unbedeutender Hafen.
Mit Bulgarien ist Ostrumelien (êl) staatlich verbunden, das eigentlich eine
Provinz der Türkei ist. Es bewirkt den Anschluß Bulgariens an das Gebiet der
Maritza und leitet den Verkehr des Balkanstaates zum Ägäischen Meere hinab.
Auch hier wird viel Getreide gebaut, besonders in der Umgegend der* Haupt-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Morawa
Extrahierte Ortsnamen: Serbien Mitteleuropa Ungarn Balkan Belgrad Donau
Fig Bosnien Konstantinopel Saloniki Bulgarien Sofia Varna Bulgariens
30
schmutzigen, engen Gassen liegt sehr hübsch über dem „Goldenen Horn",
einer Seitenbucht des^Bosporus, die einen vortrefflichen ^Hafen bildet.*(Fig. 12.)
Die von den Nichttürken,^den „Franken" oder „Giaurs" (d. i. Ungläubigen),
bewohnten Vorstädte sind freundlich gebaut und ziehen sich als liebliche Villen-
orte weit an der Straße von Konstantinopel hin. Auf der asiatischen Seite
liegt die Vorstadt Skutari (sprich: skûtari). Den Ausfluß des Marmarameeres
(sprich: mârmara), der alten Propontis (ón), zum Ägäischen Meere, den
Hellespont (ó), schützen zu beiden Seiten befestigte Schlösser, 'nach denen die
Meeresstraße jetzt Straße der Dardanellen (él) heißt. Auf dem Thrazischen
Chersonnes (ês) liegt Gallipoli (î), der türkische Kriegshafen.
Mazedonien ist ebenso wie Rumelien für den Anbau von Tabak, Mais und
Fig. 13. Sarajewo.
(Xaeh einer Photographie.)
Baumwolle geeignet, und die in das Ägäische^Meer strömenden Flüsse stellen eine
leichte Verbindung nach N. und Nw. her. Im innersten Winkel des Meeres, wo
die nach N. führende Eisenbahn an wichtige Schiffahrtlinien anschließt, liegt
der große Handelshafen Saloniki (sprich : Saloniki), das alte Thessalonich.
Die westlich angrenzende Provinz Albanien ist größtenteils bergig und reicht
in trockenes, armes Karstgebiet. Zu der Türkei gehören auch die im nordöstlichen
Teile des Ägäischen Meeres gelegenen Inseln, ein großer Teil von Vorderasien
und von Nordafrika.
/) Nicht mehr zur Türkei, sondern zum Kaiserreich Österreich-Ungarn
gehören Bosnien und die Herzegowina (î).
Bosnien (das Land der Bosna) ist im 0. gut bewässert und reich an waldigen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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32
hat. Eine Hauptstraße verläuft am Rande der Gebirgsschwelle und hat Verkehrs-
mittelpunkte gewöhnlich da entstehen lassen, wo die Straße einen Fluß über-
schreitet. Eine zweite Hauptstraße zieht sich durch die Niederung zwischen
dem südlichen und nördlichen Landrücken des ostelbischen Teiles. Die nord-
südlich verlaufenden Straßen nehmen ihren Ausgangspunkt an den Pässen des
Mittelgebirges und zielen auf die Mündung der großen Flüsse. Außerdem sind
andere Verkehrsmittelpunkte nur an wenig Stellen entstanden, da das Tiefland
verhältnismäßig arm an Bodenschätzen ist und der Ackerbau überwiegt.
I. Staatliche Gliederung. Staatlich gehört der größte Teil der Norddeutschen
Tiefebene zu Deutschland.
I. Preußische Provinzen.
1. An der Oder erstreckt sich zu beiden Seiten die preußische Provinz Schle-
sien. Der an der oberen Oder gelegene Teil gehört zum Regierungsbezirke Oppeln,
das mittlere Stück zum Regierungsbezirke Breslau. Breslau, die Hauptstadt der
Provinz, liegt in fruchtbarer Gegend an der Stelle der Oder, wo diese von einer
ostwestlichen Straße und von der Verbindungstraße zwischen Böhmen und Polen
getroffen wird. Sie ist eine große Handels- und Industriestadt sowie der Sitz
einer Universität und einer technischen Hochschule.
Zum Regierungsbezirke Liegnitz gehört die Niederlausitz mit hochentwickelter
Tuchweberei. An der Oder liegt die Berlin schützende Festung Glogau.
2. Sehr mit Polen durchsetzt ist die preußische Provinz Posen, im allgemeinen
ein Tiefland zwischen den beiden Höhenrücken und mit Seen und Brüchern erfüllt.
Die Hauptstadt Posen an der Warthe ist der Stützpunkt des Deutschtums
in unseren Ostmarken in literarischer und geistiger Beziehung und Sitz einer Aka-
demie. Die Hauptstadt des nordöstlichen Regierungsbezirkes von Posen ist Brom-
berg am Bromberger Kanal, durch den die Weichsel mit der Netze verbunden ist.
3. Der No. wird von den beiden Provinzen Ost- und Westpreußen ein-
genommen. Die Hauptstadt von Ostpreußen ist die preußische Krönungstadt
Königsberg, Sitz einer Universität, zugleich eine wichtige Festung zum Schutze
gegen Einfälle von der russischen Grenze her. Zum Regierungsbezirke Gumbinnen
gehört Tilsit, an dem in das Kurische Haff mit einem großen Delta mündenden
Memelflusse, während die Stadt Memel der Spitze der Kurischen Nehrung gegen-
überliegt. Der Regierungsbezirk Alienstein im S. hat großen Anteil an den aus-
gedehnten Waldflächen und den Masurischen Seen. In Ostpreußen liegt auch das
Hauptlandgestüt Trakehnen. Dadurch, daß die Bahn von Frankreich nach Ruß-
land die Provinz durchschneidet, erhalten einige kleinere Ortschaften, z. B. der
Grenzplatz Eydtkuhnen, eine erhöhte Bedeutung.
4. Die Provinz Westpreußen lagert sich um die fruchtbare Weichselniederung.
Im Regierungsbezirke Marienwerder (spr. wérder) liegt die wichtige Grenzfestung
Thorn (spr. torn). Die Hauptstadt der Provinz, die altertümliche Stadt Danzig,
liegt an einer Weichselmündung und ist ein bedeutender Hafenplatz ; neuerdings
erhielt sie auch eine technische Hochschule. Die Danziger Bucht hat eine Reihe
schöner Badeorte. An dem östlichen Mündungsarme der Weichsel, der Nogat,
liegt die alte deutsche Ordensfeste Marienburg und in der Nähe des Frischen
Haffs das durch seine Werften bekannte Elbing.
5. Der nach W. folgende Küstenstrich gehört zu der Provinz Pommern. Ihr
östlicher Teil wird von Küstenflüssen durchströmt; er ist nicht sehr fruchtbar.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Oppeln Breslau Breslau Polen Liegnitz Niederlausitz Berlin Posen Königsberg Tilsit Frankreich Grenzplatz_Eydtkuhnen Marienwerder Thorn Danzig Marienburg Elbing Pommern
40
Handelsstadt, Antwerpen an der Scheide, ist nächst Hamburg der bedeutendste
Hafen des europäischen Festlandes und stark befestigt. (Fig. 21.)
Der größte Platz des Staates ist die glänzende Hauptstadt Brüssel (franz.
Bruxelles, spr. brüszähl), unter deren Erzeugnissen Spitzen, Teppiche und Ma-
schinen den ersten Rang einnehmen. Brüssel liegt in der Mitte des Landes an
der Grenze von Hochland und Tiefland und an der Sprachgrenze zwischen
Wallonisch und Flämisch. Südlich von der Stadt hat der Flecken Waterloo durch
die Schlacht bei La Belle Alliance eine geschichtliche Berühmtheit erlangt.
Fig. 21. Antwerpen.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
Im Industriegebiete hat die alte Stadt Lüttich bedeutende Waffen- und
Maschinenfabriken.
Infolge seiner Eisen- und Kohlenschätze und seiner günstigen Lage für
den Handel hat sich Belgien zu einem der ersten Industriestaaten entwickelt,
so daß es eine der stärksten Bevölkerungen unter den Staaten Europas und das
dichteste Eisenbahnnetz der Wtelt aufweist. Die Bedeutung des Staates wird
noch dadurch gehoben, daß unter seiner Oberhoheit der Kongostaat im tropischen
Afrika steht. Belgien hat dasselbe Münzwesen wie Frankreich.
4. Politische Einteilung des preußischen Staates.
12 Provinzen:
1. Ostpreußen, Reg.-Bez. : Königsberg, Alienstein, Gumbinnen.
2. Westpreußen, ,, Danzig, Marienwerder.
3. Brandenburg, ,, Potsdam, Frankfurt.
4. Pommern, ,, Stettin, Köslin, Stralsund.
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Extrahierte Personennamen: Brüssel
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg La_Belle_Alliance Antwerpen Europas Afrika Frankreich Königsberg Alienstein Gumbinnen Danzig Marienwerder Potsdam Frankfurt Stettin Stralsund
79
(= oberhalb) der Enns ist Linz, ein alter Ubergangsort, an dem das Salz des
Salzkammergutes über die Donau nach Böhmen verfrachtet wird. Die hochent-
wickelte Eisen- und Stahlindustrie hat ihren Mittelpunkt in Steyr an der Enns.
b) Im Erzherzogtume Österreich unter der Enns liegt Wien mit fast
2 Mill. E. an der Stelle, wo die Donaulinie von einer seit der Römerzeit
benutzten Straße geschnitten wird, die vom Busen von Triest in das Weichsel-
gebiet führt. Infolgedessen hat es sich zu einer wichtigen Handelsstadt ent-
wickelt, die außerdem als Kaiserstadt mit prächtigen Straßen, Gebäuden und
Anlagen geschmückt ist. (Fig. 47.) Es hat eine Universität und reges geistiges
Leben. In neuerer Zeit hat sich Industrie entwickelt, besonders Maschinenbau,
Fig. 46. Ruine Aggstein im Donautale.
(Nach einer Photographie von Würthle & Sohn.)
aber auch das Kunstgewerbe und die Herstellung von Modewaren. Unweit von
Wien liegt das Marchfeld, das oft als Schlachtfeld benutzt worden ist (warum?).
3. Als Sudetenländer bezeichnet man die südlich des Sudetenzuges gelegenen
großen Landschollen, von denen die eine zur oberen Elbe, die andere zur March
gehört, und das kleinere Quellgebiet von Oder und Weichsel. Westlich bildet der
Böhmerwald die Grenze gegen Deutschland. Flache Bergkuppen, große Wälder
und Moore kennzeichnen ihn. Er gibt einer großen Zahl von Flüssen Nahrung,
unter denen die Moldau der größte ist. Sein Holz- und Steinreich tum und die ihm
vorgelagerten Erz- und Kohlenlager haben eine große Industrie entstehen lassen,
namentlich Glas- und Porzellanfabriken. Nach N. erhebt sich der Abbruch des
Erzgebirges steil aus der nordböhmischen Ebene. Es geht in das Elbsandstein-
gebirge über, das seinen Steilabfall ebenfalls nach S. kehrt. Im Zuge der Sudeten
verläuft die Grenze etwa auf dem Kamme, besonders im Riesengebirge, wo die
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