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1. Teil 2 - S. 36

1911 - Leipzig : Freytag
36 sehen Caesar) autokratisek aus, doch hat er unlängst seinem Lande eine konstitutionelle Verfassung gegeben. Siedlungen. 1. In Südrußland bildet die Küste des Pontus (d. i. des Schwarzen Meeres) eine Reihe'von Limanen, d. i. haffartigen Meeresbuchten, unter denen das flache Asowsche Meer das größte ist. Es schneidet die Krim oder Taurische Halbinsel fast ganz vom Festlande ab. (Fig. 14.) Auf der milden Südseite des Jailagebirges ist die der Riviera ähnliche Umgegend von Livadia der Lieblingssitz der russischen Großen; nördlich des Gebirges Hegt der stark befestigte Kriegshafen Sewastopol (óp). Den Haupthafen am Schwarzen Meere, zugleich den bedeutendsten des Staates, hat Odessa (é); es verfrachtet den Überschuß an Getreide, besonders an^Weizen, den das Gebiet der „Schwarzen Erde" und der Steppen liefert. Bessarabien, die Grenzprovinz gegen Rumänien, erzeugt Wein und Obst, das in Kischinew Fig. 14. Krim. (Nach „Bilder aus Rußland". Verlag von F. E. Wachsmuth in Leipzig.) (sprich: kischinjóff) verhandelt wird. Nördlich schließen sich die Landschaften Podolien (61) und Wolynien (y) bis zu den Rokitnosümpfen an, die man jetzt zu entwässern beginnt. 2. Zwischen Dnjepr und Don breitet sich die Steppe aus. Hier hausen die Kosaken mit ihren Kamelherden. Als Meßplatz für Pferde- und Wollhandel hat sich Charkow (sprich: kárkoff) entwickelt, zugleich eine nicht unbedeutende U ni versitätstadt. Zum Gebiete von Kleinrußland gehört auch die Ukraine(á) (d.i. an der Grenze). Die älteste Stadt des Gebietes ist Kiew (sprich: kijeff), wo schon um das Jahr 1000 ein christlicher Staat begründet wurde. (Fig. 15.) Es liegt da, wo eine Straße südlich der Sümpfe den Dnjepr überschreitet, und hat ein altes Höhlenkloster, ein Nationalheiligtum der Russen. Es ist der Mittelpunkt der Zuckerindustrie, treibt Handel und Großgewerbe und besitzt eine Universität.

2. Teil 2 - S. 39

1911 - Leipzig : Freytag
39 deutung, führt aber Holz aus und ist jetzt durch eine Eisenbahn mit dem Binnenlande verbunden. Hier im N. schweifen die Samojeden (d. i. Tundra- bewohner) vom Weißen Meere bis nach Sibirien. (Fig. 16.) 5. Das früher schwedische und darum in allgemeiner Bildung hoch- stehende Großfürstentum Finnland (= Sumpfland) ist erfüllt mit Seen, zwischen denen sich Granitfelsen und Wälder finden, die teilweise ein prächtiges Land- schaftsbild darstellen. Es ist großenteils unbrauchbar für den Ackerbau und deshalb wenig besiedelt. Die Hauptstadt Helsingfors (ó) ist ein Hafenplatz an der von zahlreichen Felsinseln (Schären) umschwärmten Küste des Finnischen Meerbusens. 6. Westrußland ist im allgemeinen das zur Ostsee abwässernde Gebiet. Hier erstreckte sich früher zwischen Rußland und Deutschland das Königreich Polen; es wurde zur Zeit der Kaiserin Katharina Ii. im 18. Jahrhundert zwischen Österreich, Preußen und Rußland geteilt und hat seine Selbständigkeit trotz Fig. 17. St. Petersburg. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) wiederholter Versuche nicht wieder erlangt. Die Hauptstadt des russischen Polen ist Warschau, ein Brückenplatz der Weichsel und deshalb stark befestigt, die erste Handelsstadt des Gebietes. Südwestlich davon hat sich infolge der von Schlesien herüberreichenden Kohlenlager eine bedeutende, hauptsächlich durch Deutsche geschaffene Industrie entwickelt, die ihren Mittelpunkt in dem durch Weberei bedeutenden Lodz (sprich: ludsch) hat. 7. An Polen schließen sich die Ostseeprovinzen oder Baltischen Provinzen an. Sie sind von Deutschen schon seit der Zeit des Deutschen Ritterordens kolo- nisiert worden und Deutsche bewohnen deshalb auch die Städte als Gelehrte, Kaufleute und Gewerbetreibende, während die Eingeborenen, die Esten, Litauer und Letten, auf dem Lande wohnen oder in den Städten die untere Bevölkerungs- schicht bilden. Die Provinzen Litauen, Kurland, Livland, Estland und Ingerman- land (mán) reihen sich von S. nach N. aneinander; im S. herrscht Ackerbau vor,

3. Teil 2 - S. 40

1911 - Leipzig : Freytag
40 besonders auf Flachs, im N. dehnen sich Sümpfe aus, und das Land geht'all- mählich in den unwirtlichen N. über. In Litauen ist Wilna ein wichtiger Eisen- bahnknotenpunkt, in Kurland Libau Kriegshafen, in dem teilweise von Esten bewohnten Livland Riga ein bedeutender Handelshafen. Der bedeutendste Platz in Estland ist Reval (sprich : rêwal), ein Vorhafen für St. Petersburg. In Ingerman- land liegt St. Petersburg, von Peter dem Großen im Anfange des 18. Jahrhunderts im Newadelta gegründet und zur Hauptstadt des Landes erhoben. (Fig. 17.) Die modern aufgebaute und mit prächtigen Gebäuden geschmückte Stadt hat sich zum ersten russischen Ostseehafen entwickelt, da es an der am weitesten ein- dringenden Meeresbucht liegt, und ist hervorragend als Sitz der Wissenschaften. Unter seinen Bewohnern, die sich auf etwa \l/2 Millionen belaufen, befinden sich etwa 50 000 Deutsche. Gegen die See wird es durch den befestigten Kriegshafen Kronstadt geschützt. 8. Politische und wirtschaftliche Verhältnisse. Rußland ist reich an un- erschöpflichen Hilfsquellen. Seine Bodenschätze und seine Bodenfruchtbarkeit erlauben ihm eine gewaltige Entwicklung. Aber es steht bezüglich der Volksbildung, der Industrie und der Verkehrs- straßen noch weit hinter dem übrigen Europa zurück. Während es von Europa Erzeugnisse der Industrie erhält und ihm dafür Rohstoffe liefert, verhält es sich Asien gegenüber als Vermittler europäischer Kultur und europäischer Fabrikate. C. Nordeuropa. Unter dem Namen Nordeuropa fassen wir die nördliche Halbinsel Europas mit den Ländern zusammen, die an sie angrenzen und staatlich lange Zeit mit ihr vereinigt waren. Wenngleich weit nach N. ragend, hat es doch nicht ein so rauhes Klima wie ein großer Teil von Osteuropa, da es unter dem mildernden Ein- flüsse der See und besonders des Golfstromes steht. 1. Skandinavien. 1. Größe und Küstengestalt. Die Skandinavische Halbinsel übertrifft die südeuropäischen Halbinseln beträchtlich an Größe. Sie ist um die Hälfte größer als das Deutsche Reich, besitzt aber noch nicht ein Achtel seiner Bewohner. Im No. hängt^ sie mit dem nördlichen Rußland zusammen, im/O. führt^eine Insel- brücke nach Finnland herüber, im S. trennen nur seichte und schmale® Meeres- straßen von dem Festlande, und nach Sw. wird die Richtung der Gebirgszüge von den westeuropäischen Inseln fortgeführt. Während die Ostküste allmählich in das flache Becken des Baltischen Meeres übergeht, sinkt das Gebirge auf der Westseite rasch zur Tiefsee ab, aus der flache Klippeninseln (Schären) in großer Zahl hervorragen. 2. Senkrechte Gliederung. Der größte Teil der Halbinsel ist von einem Gebirge erfüllt, das doppelt so groß ist wie die Alpen, aber deren Höhe bei weitem nicht erreicht. Durch zahlreiche Flußtäler ist die Felsmasse in einzelne Teile zerlegt, die im N. Kjölen (d. i. Kiele), im S. aber Fjelde (sprich:-Fjelle = Felder) heißen. Eines der größten Plateaus, das Jötunfjeld (d. i. Riesengebirge) trägt den höchsten Berg von Nordeuropa, den Galdhöpig (sprich: galhöpig, d. i. Pik oder Höhenspitze von Galde). 3. Gewässer. Die Nähe des Meeres bringt es mit sich, daß das ganze Gebirge

4. Teil 2 - S. 32

1911 - Leipzig : Freytag
32 den inneren Winkel des in mancher Beziehung den Alpen vergleichbaren Karpatengebirges, auf dessen äußerem Abhänge sich Rumänien bis zu den Gipfeln hinaufzieht. Um das Gebirge legt sich ein Kranz von Hügeln, der sich allmählich zur Tiefebene senkt und mit einer flachen Platte am Schwarzen Meere abschließt. Die letztere, eine nur im N. etwas hügelige Ebene, wird als Dobrudscha (ú) bezeichnet und liegt rechts der Donau. Das linke Donauufer bildet die ostwestlich ziehende Tiefebene der Walachei, die im N. von den Transsil- vanischen Alpen begrenzt wird und als alte Deltalandschaft sehr fruchtbaren Boden hat. In nordsüdlicher Richtung lehnt sich an die Karpaten die flach- hügelige Moldau, deren Boden für Getreidebau sehr geeignet ist. Die Karpaten sind reich an Salz, das Tiefland an Petroleum. Zahlreiche Flüsse strömen von den Karpaten herab zur Donau und verleihen dem Lande die erforderliche Feuchtigkeit für den Ackerbau, erschweren aber auch mit ihrem noch nicht geregelten Laufe namentlich bei Hochwasser den Verkehr. Dies gilt besonders für den Alt (die Aluta), der die Walachei in die Große und die Kleine Walachei scheidet and das Gebirge im Roten Turmpasse durchbricht. Die Moldau wird ihrer Länge nach vomì Seret (spr. ssèret) durchströmt und gegen Rußland durch den Prut begrenzt. 3. Klima. Das Klima ist besonders im N. durchaus binnenländisch. Heiße Sommer mit ausreichenden Niederschlägen erreichen manchmal eine Temperatur von 40°, während der Winter infolge der von Rußland hereinbrechenden Stürme sehr kalt ist und die Donaumündung Monate hindurch mit Eis bedeckt. 4. Erzeugnisse. Daher gibt es hier keine subtropischen Pflanzen. Das Gebirge trägt denselben Wald wie Mitteleuropa, Eichen und Buchen in den niedrigen, Fichten in den höheren Gebieten, und außerdem Almen. Im Hügel- lande gedeiht Wein, das fruchtbare Tiefland erzeugt Mais und Weizen in so großer Menge, daß davon ausgeführt werden kann. Auch die Viehzucht ist hoch entwickelt und ist an der Ausfuhr beteiligt. Im Gebirge sind der Bär und die Gemse noch zahlreich vorhanden. 5. Bewohner. Trotzdem ist das Land nicht reich, denn das Ackerland ist großenteils Großgrundbesitz und gehört dem rumänischen Adel, den Bojaren (â), während die Bauern arm sind. Die Industrie ist noch wenig entwickelt und Hegt meist in der Hand von Juden und Ausländern, unter denen die Deutschen zahl- reich vertreten sind. Die Hauptstadt Bukarest (ú, d. i. Freudenstadt) in der Walachei ist eine moderne Stadt mit regelmäßigen Straßen, schönen Häusern, großen Parkanlagen und einer Universität. Die Außenbezirke ebenso wie die kleinen Ortschaften bestehen aus Holz- oder Erdhütten. Die Hauptstadt der Moldau ist Jassy (spr. jáschi); sie treibt viel Handel und hat eine Universität. An der Donaumündung Hegt kein bedeutender Hafen, da das Donaudelta verschlammt ist; nur der mittlere Mündungsarm, die Sulina(ú), wird künstlich durch Baggerung für den Schiffsverkehr offen gehalten. Am letzten Donauknie hat sich deshalb Galatz (gal) zu einem bedeutenden Umschlagsplatze für Salz, Mastvieh und Getreide entwickelt. Rumänien kann sich ebenso wie die Balkanhalbinsel zu größerer Bedeutung emporschwingen, da es durch fruchtbaren Boden ausgezeichnet und jetzt schon ein wichtiges Getreideland ist.

5. Teil 2 - S. 37

1911 - Leipzig : Freytag
37 3. Im So. gellt die Steppe in die Kaspische Senke über. Hier hat sich auf einer Insel im Wolgadelta die Stadt Astrachan (Á) dadurch zu einem wichtigen Hafen- platz aufgeschwungen, daß sie mit der persischen Südküste des Kaspischen Meeres Handel treibt und die Erzeugnisse des Fischfanges, besonders Störfleisch, Hausenblase und Kaviar, verarbeitet und ausführt. An der unteren Wolga schweifen Kalmüken und Kirgisen. Weiter aufwärts finden wir viel Tabak- und Getreidebau, und zwischen den Städten Saratow (sprich: szarâtoff) und Samara (szamâra) eine große Zahl von deutschen Kolo- nistendörfern, das unter Kaiserin Katharina Ii. angelegte ,,Neurußland". Samara ist ein wichtiger Knotenpunkt an der Sibirischen und Turkestanischen Bahn Fig. 15. Kiew. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) und ebenso hat das an Moscheen reiche Kasan (ân) bedeutenden Handel mit Asien, da es dort liegt, wo die nach Perm und Jekaterinburg (ú) in den Industrie- bezirk des erzreichen Ural führende Bucht die Wolga verläßt. ^ ;] 4. Das Großrussische Gebiet ist immer noch der Kern des Landes, wie es der älteste Teil des alten Moskowiterreiches und der Sitz der Altrussen ist, denen die westeuropäische Kultur verhaßt ist. Der Sammelplatz der asiatischen Völker und Waren ist im Sommer zur Zeit der großen Messen Nischnij-Nowgorod (níschni-nówgorod, d. i. Neustadt); weit aus Sibirien und aus Innerasien bringen halbwilde Kaufleute hierher ihre Tausch waren; ein Zusammenfluß von Asiaten findet statt, der ebenso wie die Völkeransammlung in Mekka auch für die Ver- breitung ansteckender Krankheiten, besonders der Cholera, sehr in Betracht kommt. Der Mittelpunkt des Russentums ist die alte Hauptstadt des Landes, das

6. Teil 2 - S. 28

1911 - Leipzig : Freytag
28 c) Das Königreich Serbien, das Flußgebiet der Morawa, hat eine günstige Lage, weil hier die Donau einen rechtwinkligen Knick hat und deshalb die Ver- kehrsstraßen aus Mitteleuropa und Ungarn hier nach dem Balkan und nach Kon- stantinopel abbiegen. Es hat fruchtbaren Boden, der teilweise mit großen Eichen- wäldern, teilweise mit Getreidefeldern und Obstgärten bedeckt ist. Infolgedessen steht die Schweinezucht in hoher Blüte und es kann Getreide ausgeführt werden; die Pflaumen werden als Dürrobst und zu Sliwowitz (Branntwein) verwendet, der Mais dient zur Geflügelzucht, und auch Wein wird reichlich gebaut. Das Getreide wird durch darübergetriebenes Vieh ausgedroschen. (Fig. 11.) Die slawischen Bewohner sind kriegerisch und begabt, so daß das Land eine große Zukunft hat, sobald ruhigere Zustände eintreten. Die Hauptstadt ist die Festung Belgrad (d. i. Weißenburg), ein wichtiger Brückenkopf an der Save und Donau Fig. 11. Getreidedreschen in Bosnien. (Nacli einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) und Eisenbahnknotenpunkt für die Richtung nach Konstantinopel und nach Saloniki. d) Auch das Königreich Bulgarien ist fruchtbar und stellenweise schon gut angebaut, so daß es viel Getreide erzeugt. Doch sind die Bulgaren auch sehr gewerb fleißig und leisten besonders viel in der Teppichweberei. Die Hauptstadt Sofia (sprich: szôfia) liegt an der Orientbahn. Varna am Schwarzen Meer ist ein nicht unbedeutender Hafen. Mit Bulgarien ist Ostrumelien (êl) staatlich verbunden, das eigentlich eine Provinz der Türkei ist. Es bewirkt den Anschluß Bulgariens an das Gebiet der Maritza und leitet den Verkehr des Balkanstaates zum Ägäischen Meere hinab. Auch hier wird viel Getreide gebaut, besonders in der Umgegend der* Haupt-

7. Teil 2 - S. 30

1911 - Leipzig : Freytag
30 schmutzigen, engen Gassen liegt sehr hübsch über dem „Goldenen Horn", einer Seitenbucht des^Bosporus, die einen vortrefflichen ^Hafen bildet.*(Fig. 12.) Die von den Nichttürken,^den „Franken" oder „Giaurs" (d. i. Ungläubigen), bewohnten Vorstädte sind freundlich gebaut und ziehen sich als liebliche Villen- orte weit an der Straße von Konstantinopel hin. Auf der asiatischen Seite liegt die Vorstadt Skutari (sprich: skûtari). Den Ausfluß des Marmarameeres (sprich: mârmara), der alten Propontis (ón), zum Ägäischen Meere, den Hellespont (ó), schützen zu beiden Seiten befestigte Schlösser, 'nach denen die Meeresstraße jetzt Straße der Dardanellen (él) heißt. Auf dem Thrazischen Chersonnes (ês) liegt Gallipoli (î), der türkische Kriegshafen. Mazedonien ist ebenso wie Rumelien für den Anbau von Tabak, Mais und Fig. 13. Sarajewo. (Xaeh einer Photographie.) Baumwolle geeignet, und die in das Ägäische^Meer strömenden Flüsse stellen eine leichte Verbindung nach N. und Nw. her. Im innersten Winkel des Meeres, wo die nach N. führende Eisenbahn an wichtige Schiffahrtlinien anschließt, liegt der große Handelshafen Saloniki (sprich : Saloniki), das alte Thessalonich. Die westlich angrenzende Provinz Albanien ist größtenteils bergig und reicht in trockenes, armes Karstgebiet. Zu der Türkei gehören auch die im nordöstlichen Teile des Ägäischen Meeres gelegenen Inseln, ein großer Teil von Vorderasien und von Nordafrika. /) Nicht mehr zur Türkei, sondern zum Kaiserreich Österreich-Ungarn gehören Bosnien und die Herzegowina (î). Bosnien (das Land der Bosna) ist im 0. gut bewässert und reich an waldigen

8. Teil 1 - S. 32

1911 - Leipzig : Freytag
32 hat. Eine Hauptstraße verläuft am Rande der Gebirgsschwelle und hat Verkehrs- mittelpunkte gewöhnlich da entstehen lassen, wo die Straße einen Fluß über- schreitet. Eine zweite Hauptstraße zieht sich durch die Niederung zwischen dem südlichen und nördlichen Landrücken des ostelbischen Teiles. Die nord- südlich verlaufenden Straßen nehmen ihren Ausgangspunkt an den Pässen des Mittelgebirges und zielen auf die Mündung der großen Flüsse. Außerdem sind andere Verkehrsmittelpunkte nur an wenig Stellen entstanden, da das Tiefland verhältnismäßig arm an Bodenschätzen ist und der Ackerbau überwiegt. I. Staatliche Gliederung. Staatlich gehört der größte Teil der Norddeutschen Tiefebene zu Deutschland. I. Preußische Provinzen. 1. An der Oder erstreckt sich zu beiden Seiten die preußische Provinz Schle- sien. Der an der oberen Oder gelegene Teil gehört zum Regierungsbezirke Oppeln, das mittlere Stück zum Regierungsbezirke Breslau. Breslau, die Hauptstadt der Provinz, liegt in fruchtbarer Gegend an der Stelle der Oder, wo diese von einer ostwestlichen Straße und von der Verbindungstraße zwischen Böhmen und Polen getroffen wird. Sie ist eine große Handels- und Industriestadt sowie der Sitz einer Universität und einer technischen Hochschule. Zum Regierungsbezirke Liegnitz gehört die Niederlausitz mit hochentwickelter Tuchweberei. An der Oder liegt die Berlin schützende Festung Glogau. 2. Sehr mit Polen durchsetzt ist die preußische Provinz Posen, im allgemeinen ein Tiefland zwischen den beiden Höhenrücken und mit Seen und Brüchern erfüllt. Die Hauptstadt Posen an der Warthe ist der Stützpunkt des Deutschtums in unseren Ostmarken in literarischer und geistiger Beziehung und Sitz einer Aka- demie. Die Hauptstadt des nordöstlichen Regierungsbezirkes von Posen ist Brom- berg am Bromberger Kanal, durch den die Weichsel mit der Netze verbunden ist. 3. Der No. wird von den beiden Provinzen Ost- und Westpreußen ein- genommen. Die Hauptstadt von Ostpreußen ist die preußische Krönungstadt Königsberg, Sitz einer Universität, zugleich eine wichtige Festung zum Schutze gegen Einfälle von der russischen Grenze her. Zum Regierungsbezirke Gumbinnen gehört Tilsit, an dem in das Kurische Haff mit einem großen Delta mündenden Memelflusse, während die Stadt Memel der Spitze der Kurischen Nehrung gegen- überliegt. Der Regierungsbezirk Alienstein im S. hat großen Anteil an den aus- gedehnten Waldflächen und den Masurischen Seen. In Ostpreußen liegt auch das Hauptlandgestüt Trakehnen. Dadurch, daß die Bahn von Frankreich nach Ruß- land die Provinz durchschneidet, erhalten einige kleinere Ortschaften, z. B. der Grenzplatz Eydtkuhnen, eine erhöhte Bedeutung. 4. Die Provinz Westpreußen lagert sich um die fruchtbare Weichselniederung. Im Regierungsbezirke Marienwerder (spr. wérder) liegt die wichtige Grenzfestung Thorn (spr. torn). Die Hauptstadt der Provinz, die altertümliche Stadt Danzig, liegt an einer Weichselmündung und ist ein bedeutender Hafenplatz ; neuerdings erhielt sie auch eine technische Hochschule. Die Danziger Bucht hat eine Reihe schöner Badeorte. An dem östlichen Mündungsarme der Weichsel, der Nogat, liegt die alte deutsche Ordensfeste Marienburg und in der Nähe des Frischen Haffs das durch seine Werften bekannte Elbing. 5. Der nach W. folgende Küstenstrich gehört zu der Provinz Pommern. Ihr östlicher Teil wird von Küstenflüssen durchströmt; er ist nicht sehr fruchtbar.

9. Teil 1 - S. 40

1911 - Leipzig : Freytag
40 Handelsstadt, Antwerpen an der Scheide, ist nächst Hamburg der bedeutendste Hafen des europäischen Festlandes und stark befestigt. (Fig. 21.) Der größte Platz des Staates ist die glänzende Hauptstadt Brüssel (franz. Bruxelles, spr. brüszähl), unter deren Erzeugnissen Spitzen, Teppiche und Ma- schinen den ersten Rang einnehmen. Brüssel liegt in der Mitte des Landes an der Grenze von Hochland und Tiefland und an der Sprachgrenze zwischen Wallonisch und Flämisch. Südlich von der Stadt hat der Flecken Waterloo durch die Schlacht bei La Belle Alliance eine geschichtliche Berühmtheit erlangt. Fig. 21. Antwerpen. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) Im Industriegebiete hat die alte Stadt Lüttich bedeutende Waffen- und Maschinenfabriken. Infolge seiner Eisen- und Kohlenschätze und seiner günstigen Lage für den Handel hat sich Belgien zu einem der ersten Industriestaaten entwickelt, so daß es eine der stärksten Bevölkerungen unter den Staaten Europas und das dichteste Eisenbahnnetz der Wtelt aufweist. Die Bedeutung des Staates wird noch dadurch gehoben, daß unter seiner Oberhoheit der Kongostaat im tropischen Afrika steht. Belgien hat dasselbe Münzwesen wie Frankreich. 4. Politische Einteilung des preußischen Staates. 12 Provinzen: 1. Ostpreußen, Reg.-Bez. : Königsberg, Alienstein, Gumbinnen. 2. Westpreußen, ,, Danzig, Marienwerder. 3. Brandenburg, ,, Potsdam, Frankfurt. 4. Pommern, ,, Stettin, Köslin, Stralsund.

10. Teil 1 - S. 79

1911 - Leipzig : Freytag
79 (= oberhalb) der Enns ist Linz, ein alter Ubergangsort, an dem das Salz des Salzkammergutes über die Donau nach Böhmen verfrachtet wird. Die hochent- wickelte Eisen- und Stahlindustrie hat ihren Mittelpunkt in Steyr an der Enns. b) Im Erzherzogtume Österreich unter der Enns liegt Wien mit fast 2 Mill. E. an der Stelle, wo die Donaulinie von einer seit der Römerzeit benutzten Straße geschnitten wird, die vom Busen von Triest in das Weichsel- gebiet führt. Infolgedessen hat es sich zu einer wichtigen Handelsstadt ent- wickelt, die außerdem als Kaiserstadt mit prächtigen Straßen, Gebäuden und Anlagen geschmückt ist. (Fig. 47.) Es hat eine Universität und reges geistiges Leben. In neuerer Zeit hat sich Industrie entwickelt, besonders Maschinenbau, Fig. 46. Ruine Aggstein im Donautale. (Nach einer Photographie von Würthle & Sohn.) aber auch das Kunstgewerbe und die Herstellung von Modewaren. Unweit von Wien liegt das Marchfeld, das oft als Schlachtfeld benutzt worden ist (warum?). 3. Als Sudetenländer bezeichnet man die südlich des Sudetenzuges gelegenen großen Landschollen, von denen die eine zur oberen Elbe, die andere zur March gehört, und das kleinere Quellgebiet von Oder und Weichsel. Westlich bildet der Böhmerwald die Grenze gegen Deutschland. Flache Bergkuppen, große Wälder und Moore kennzeichnen ihn. Er gibt einer großen Zahl von Flüssen Nahrung, unter denen die Moldau der größte ist. Sein Holz- und Steinreich tum und die ihm vorgelagerten Erz- und Kohlenlager haben eine große Industrie entstehen lassen, namentlich Glas- und Porzellanfabriken. Nach N. erhebt sich der Abbruch des Erzgebirges steil aus der nordböhmischen Ebene. Es geht in das Elbsandstein- gebirge über, das seinen Steilabfall ebenfalls nach S. kehrt. Im Zuge der Sudeten verläuft die Grenze etwa auf dem Kamme, besonders im Riesengebirge, wo die
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